Der Schweizer Robi Insinna ist einer dieser Pioniere, denen nie der ganz große Durchbruch gelang. Dies könnte sich mit seinem sechsten Album tatsächlich ändern. Sein an Electro, Techno und frühelektronische Art-of-Noise angelehnter Ansatz wurde nicht zuletzt bei Gomma und einigen anderen Aficionados trotzdem immer hoch geschätzt. Nun hat sich Insinna einige Freunde, Talente und geschätzte Musiker (Emperor Machine, Bozzwell, Red Axes) mit ins Boot geholt und heraus kam sein bis dato bestes Album, vom Manhead-Release einmal abgesehen. Bei dieser Produktion passt einfach alles, die Beats, die Songs, bislang eher meist der Schwachpunkt seiner Produktionen, die Vocals und die Zeit. Denn selten standen die Vorzeichen besser für diese Art des Sounds. Abgesehen von den frühen Achtzigern vielleicht. Wenn Rosie Blair von Ballet School oder Tara cool reserviert oder Blondie-esk ihre Stimmen über „Dona“ bzw. „Swing Out Now“ legen, sagt das mehr aus als so mancher Report über Isolation, German Angst oder Fluchtwege im digitalen Zeitalter. Fehlt eigentlich nur Polina Lapkovskaya von Pollyester. Wenn man es schafft so konkret das Zeitgefühl der frühen Achtziger einzufangen ist man auch 2014 gelandet oder endlich dort angekommen, wo Insinna seine musikalische Philosophie längst verwurzelt hat.
Stream: Headman/Robi Insinna – 6