Es liegt Carsten Nicolai alias Alva Noto vermutlich am Herzen, mit seiner reduziert-digitalen Musik, die sich mit Basswummern und hochfrequentem Zirpen vor allem in den Extrembereichen des Klangspektrums bewegt, auch an andere Kunstgattungen anschließen und diese reflektieren zu können. Kein Wunder, schließlich ist er ja als bildender Künstler ebenso erfolgreich wie als Musiker. Und so sind denn im Laufe der Jahre Tracks – Auftragsarbeiten, Hommagen, Kollaborationen – aus anderem Antrieb als nur dem entstanden, interessante Musikstücke machen zu wollen. Eine erste Runde davon hat schon Nicolai vor vier Jahren auf dem Album For zusammengetragen. In dieser zweiten Runde finden sich unter anderem akustische Denkmäler für den russischen Regisseur Andrei Tarkowski und den Dramaturgen Heiner Müller, eine Arbeit für Ryuichi Sakamotos „Chain Music“-Projekt oder zwei reduzierte Hymnen auf den legendären Designer Dieter Rams. Eine Sammlung eleganter Akustikskulpturen, beseelt von den Besungenen.