Einer der Produzenten des auslaufenden Jahres 2009 ist Martyn. Über alle Grenzen hinweg verantwortet der angebliche Dubstep-Fabrikant und ehemalige Drum’n’Bass-Vertreter die frischesten Beatmutationen. Sein Album Great Lenghts bedient sich an, und uns mit Einflüssen aus House, Techno, Reggae und eben Dubstep. Die Feststellung, dass Martyn damit auf Anhieb ein moderner Klassiker gelungen ist, dürfte kaum übertrieben sein. Wenn es eine Kategorie gibt, in der sich der Niederländer wohlfühlen könnte, müsste man die wohl schlicht „Breakbeat-/Bassmusik“ nennen. Das ist gleichzeitig Formel und Code für die fünfzigste Ausgabe der Fabric-Mix-CD-Serie. Fabric 50 bietet fast alles, was an der Geschichte britischer Hybrpopmusik fasziniert. Martyn vereint mühelos Bit-Hop von Hudson Mohawke mit Bonusbeats italienischer Großraum-House-Produzenten, bringt DJ Bone aus Detroit und gleich zweimal Ben Klock zum Einsatz, packt Acpop-Granaten von Levon Vincent dazwischen, zeigt auf, dass Kode9 in Drexciya-Tiefen vordringen kann, richtet den Scheinwerfer auf die UK-Funky-Sensation Roska und fällt immer wieder mit seinen eigenen Produktionen auf. Unter anderem lebt der Mix davon, dass der gemeinsame Nenner (eben Breakbeat oder Bass) unterschiedlicher Produktionen nicht am Computer zusammengebracht wird, sondern Martyn gutes altes Mix-Handwerk ausführt – und das hat bekanntlich goldenen Boden. Die Reihe des Londoner Superclubs könnte sich keinen besseren Gratulanten zum Jubiläum wünschen.