Über den Sinn und Unsinn des Remix-Geschäfts oder die Hornhaut mancher Remixer ließen sich vollständige Dissertationen schreiben. Hin und wieder jedoch ergibt dieser ganze Zirkus wirklich Sinn. James Murphy vom LCD Soundsystem hatte gerufen und eine beachtliche Truppe zusammengestellt, die dem ebenso beachtlichen Kunstwerk 45:33 ein neues Gesicht geben sollte. Wie aus der Einleitung unschwer zu erraten sein dürfte: es ist gelungen. Auf mehrere Maxis verteilt und eine CD gepresst messen Riley Reinhold, Pilooski, Trus’me, Runaway, Prince Language, Theo Parrish und Prins Thomas ihre Kräfte. Dabei schreiten die letzen drei in großen Schritten voran. Der Norweger zaubert Krauthousediscorock-Magie aus dem Hut, Parrish macht aus einer Hook eine noch größere Hook, und Prince Language zeigt, dass behutsames Vorgehen und helle Disco-Glöckchen (bei „Shame On You“) in Veitstänzen enden können. Sternstunden der Remixkunst. Dicht auf den Fersen ist ihnen das Trio Runaway, das zwar zunächst unscheinbar, aber im Club umso mächtiger daherkommt. Da hat der Rest trotz aller Finesse und Praxis das Nachsehen. Aber bei DFA ist immer noch Fleisch im Topf.