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Sex, Drugs And Sausage Rolls

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Minimaler Funk, verdrehtes Gitarrenfragment und eine hoch eiernde Stimme, die singt, als habe sie nichts mit dem gemein, wofür sich normale Menschen den Wecker stellen. Mit „Simple Truth“, einem Track, der wirklich keine Wünsche offen lässt, startet Tom Ellis in sein Albumdebüt, das über Strecken auch perfekt auf Perlon vor drei Jahren funktioniert hätte. Komplexe Perkussion, die niemals zur gefährlichen Buschromantik verkommt, trockener Jazz, zerhackter Gesang und schräge Plinkersounds lassen den minimal-organisch sozialisierten Dandy-Jack-Fan mit den Ohren schlackern. Sexy, echt. Vor allem, weil in diesem ganzen Kosmos reduzierter Monstrositäten der Ball so flach gehalten wird, dass man die ganze Coolness eines Tracks wie „Lost The Number“ nicht einmal fassen kann, wenn sie auf einen niederprasselt. Der Funk, der hier durch die Tracks staubt, überzeugt durchweg. Warum das nun jedoch ein Album sein soll, verstehe ich nicht ganz. Bei einem title wie Sex, Drugs And Sausage Rolls muss man allerdings auch nicht allzu tief nach einem Konzept graben. Sollte man sich jedoch, davon mal abgesehen, dazu durchringen können, vorliegende acht Tracks schlicht als das zu betrachten, was sie sind, dann sieht man sich einer feinen Selektion schmutzig jazziger Microhouse-Fantasien gegenüber, die im Minimal der Gegenwart ziemlich weit vorn stehen.

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