Phillippe Quenum spannt den Bogen zwischen konsequent schiebenden Techno-Momenten und melancholischen House-Konturen in seinem Albumdebüt Face To Face sehr weit auf. Gefährlich ist das allemal und dennoch behält der Schweizer zu jedem Zeitpunkt des Albums die Zügel scheinbar zielsicher in der Hand. Auch wenn Face To Face etwas zurückhaltend beginnt, füllt Quenum die Räume, welche sich in seinen Kompositionsgefügen zunehmend öffnen, besonders ab der zweiten Albumhälfte sehr detailliert auf. Hier und da aufschimmernde Saxophonakzente betten sich zwischen blechernen Snareschlägen („Children Of The Sun“) in einem pulsierenden Groove-Fundament. Das alles geschieht höchst intelligent dosiert und rhythmisch auf den Punkt gebracht. Soundtechnisch hingegen schlägt der Schweizer eine interessante Richtungsvielfalt innerhalb des Albums ein. Beißende Acidkaskaden schwingen gleichauf neben weichen Synthieflächen, und das im Einklang mit Quenums gewohnt satter Deepness. Face To Face ist bestimmt kein Peaktime-Album sondern eher ein formidables Technokonzept, das – umhüllt von fragilen Melodien – die Durchschlagskraft im Club dennoch nicht aus den Augen verliert.
Video: Quenum – 5 AM