Audiojack lieben den Dancefloor, und der Dancefloor liebt sie. Dieses etwas seltsame Paradox, aus minimalen Strukturen den maximalen Bounce zu schaffen, ist nun mal des Zeitgeists liebstes Kind. Vieles, was sich auf ihren Maxis „White Noise“ oder „Robot“ andeutete, findet auf Radio seine Entsprechung. Hinzu kommen Querverweise zu Daft Punk (das titlestück ist eine Art Hommage an „Revolution 909“), Vergangenes (Underworld, Leftfield) oder Gegenwärtiges (Digitalism, Simian Mobile Disco), das Jamie Rial und Richard Burkinshaw in Leeds in ihren Maschinenpark geworfen haben. Heraus kommt Funktionales, das allerdings durch seine Verspieltheit aus der Masse reiner Beat-Konfektionsware heraussticht und eine gewisse Fluffigkeit behält. Nicht sonderlich schwierig, sich vorzustellen, wie die zwei – beispielsweise auf dem Fuji Rocks Festival in Japan – die Massen fest in der geballten Faust halten. Ob mit oder ohne Pille. Dieses Bühnenspektakel aus Zwei-Mann-Ein-Maschinenpark, Mega-Lichtshow und 15.000 ravenden Partypeople kommt anscheinend nie ganz aus der Mode.