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Lambs Anger

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Quentin Dupieux alias Mr. Oizo, Jahrgang 1974, wurde mit seinem Levis-Jeansclip und der Hymne von „Flat Eric“ Ende der neunziger Jahre über Nacht weltbekannt. Eben jenem gelbweißen Hauptdarsteller wird jetzt auf dem Cover von Lambs Anger mit einem Rasiermesser – ganz in der Tradition von Buñuels und Dalìs surrealistischem Film Der Andalusische Hund – Böses angetan. Dupieux hätte auch einen Galgen, einen Revolver oder, ganz französischer Tradition verpflichtet, eine Guillotine nehmen können. Aber er mag wohl offensichtliche Handgreiflichkeit, und genau so klingen auch die 17 neuen Tracks. Sie sind die konsequente Fortführung dessen, was vor drei Jahren mit dem Album Moustache (Half a Scissor) oder noch früher mit Analog Worms Attack vorgeführt wurde. Dazu höre man „Miaaaw“, einen der dreckigsten Housetracks überhaupt. Quentin Dupieux mag es simpel, seine Motive sind Sampling, Recycling, Tribut zollen. So wie bei dem tollen „Two Takes It“ mit der Stimme von Carmen Castro, eine extrem lässige Coverversion des alten Hiphouse-Klassikers „It Takes Two“. Dagegen wirkt der Track „Stereopops“ mit Uffie bemüht. Fast schon konventionell auch der Discofunk-Track „Jo“, der wie ein Rerelease von Roulé auftritt. Aber der Großteil der Stücke ist eh nicht länger als zwei Minuten und Musik für eine Klingelton-Generation, die uns allen noch die Hosen ausziehen wird. So wie bei „Pourriture 7“, das wie Gabba in Zeitlupe ohne jedes konkrete Ziel die einzelnen Soundspuren abarbeitet. Diese Platte erfordert Mut, und jeder/jede muss wohl selbst austesten, wann er/sie die weiße Fahne schwenkt.

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