Raw Fusion haben für die schwedische Musikszene ungefähr den Stellenwert, den Gilles Petersons Brownswood-Label für England oder Ubiquity für die Staaten einnehmen. Ein Label als Kommunikationszelle, die nicht nur einen Souljazz-Fusion-Ansatz weiter verfolgt, sondern auch durch Partyeinsatz und überregionale Aktivitäten den Bezug zur Basis und zu potentiellen Plattenkäufern, sprich: zum Status Quo, nicht aus den Augen verliert. Simbad ist dabei ein frisches Talent von der britischen Insel, das die gesamte Tastatur der Post-Nujazz-Begehrlichkeiten abdeckt und dabei trotzdem ziemlich zeitgemäß klingt. Die Beats nähren sich großteils aus Soul-, Reggae-, HipHop- und HipHouse-Elementen, allerdings aus der Perspektive von Techno. Der Sound ist dementsprechend fett, stets an der Grenze zum Intelligenzija-Hop, aber niemals zu klug oder advanced, wodurch sich ja zum Beispiel weite Teile des so genannten West-London-Sounds stets den Zugang zur breiten Öffentlichkeit verbauten. Glücklicherweise hält sich auch der R’n’B-Anteil in Grenzen, und selbst der zurzeit etwas überpräsente Robert Owens stört nicht weiter. Simbad aka P.L. Stanislas Renouf weiß anscheinend genau, wie man real shit produziert.