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Ein bisschen paradox ist es schon, aber im Minimalismus scheint man derzeit wie in kaum einem anderen Genre elektronischer Musik auf maximale Nuancierung zu setzen. Bestes Beispiel ist das Debütalbum von Jon Gaiser, dem jüngsten Zuwachs der Minus-Familie, dessen Sound mit einer ganzen Fülle an Details und immer wieder neuen Effektvariationen aufwartet. Charakteristisch für Gaisers Produktionen sind nervöse Basslinien, über denen trockene Snares zerplatzen, dazu mischen sich sirenenartige Synthesizer-Glissandi mit Piep- und Pfeiftönen, sodass man sich vorkommt wie in einer Echokammer voller Ortungsgeräte. Besonders schön zu hören in „Whether Or Not“ oder dem Tanzboden-Killer „Trunkated“, der ersten Vorab-Single des Albums. Wie bei einem Liveset mischt der Wahlberliner die Tracks nahtlos ineinander und überlässt es seinen Hörern, ob sie zu dem düsteren Trip tanzen oder bloß einen inneren Film ablaufen lassen wollen. Bleibt abzuwarten, wo es mit dem Minimalismus in Zukunft hingeht, doch Gaisers Verfeinerungsstrategie funktioniert für den Augenblick ganz prächtig.

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