Mitte der Neunziger Jahre stellte Dub gerade für die Kölner Elektronikszene so etwas wie ein Füllhorn der Inspiration dar, um damit minimalere Strukturen zu kreieren. Filter und Sounds ersetzten die Drummachines, das reine Sampling und Cut’n’Paste. Das war auch die Zeit von Stefan Betke und seinem kaputten Waldorf-4-Pol-Filter, der mehr oder weniger durch einen Zufall bei ihm zum Stilelement wurde. Seine Trilogie des glücklichen Unfalls ging in die Geschichte der elektronischen Musik ein und ist nun als dreifach CD-Digi-Box wieder erhältlich. Das Sounddesign findet nun auch in Grafik und Layout seine Entsprechung: In schlichtem Schwarz mit den entsprechenden Schuber-Farben Blau (1), Rot (2) und Gelb (3) und Linernotes von Rob Young (The Wire). Betke begann als Pianist und Jazzmusiker bei der Kölner Band Perlen vor die Säue, ließ aber durch die Entwicklung der elektronischen Musik von ursprünglichen Songgerüsten ab, entwickelte sein Alias Pole und zog kurze Zeit später nach Berlin. Man kann seinen Ansatz mit Burger/Ink-, Gas- oder auch Basic-Channel-Produktionen vergleichen, zumal sein Sound sich immer weiter in Richtung originärem Dub verschob, wobei das karibische Element und der Bass die eher kühlere, experimentellere Sound-Arithmetik auf dem Weg von 1 zu 3 immer mehr infiltrierten. Der Waldorf-4-Pol bekam Konkurrenz, die ihn bei Betkes Soundforschungen künftig zur Hintergrund-Spielerei machen sollte. Diese Entwicklung manifestiert sich auch auf den vier Bonustracks, die auf 3 zu finden sind.