burger
burger

Lucy’s Dream

- Advertisement -
- Advertisement -

Den Jüngeren werden Tracks wie „Barbarella“, „No Fate“ oder „L’Esperanza“ wahrscheinlich nicht mehr viel sagen, damals, vor rund 15 Jahren waren sie jedoch dermaßen omnipräsent, dass mir kein aktuelles Äquivalent einfällt, das auch nur annähernd in dieser Liga spielt. Sie machten Frankfurt, das Omen, Harthouse und Eye Q nicht nur überregional sondern auch international bekannt und verkörpern bis heute einen der Grundpfeiler des deutschen Feierwesens. Ob, wie von mir heute, als Soundtrack der frühen Teenagerjahre glorifiziert, oder ob von anderen als das in Musik gefasste Grauen naiver Partykultur verachtet – ihren Stellenwert als Bezugspunkt kann man schwerlich leugnen. Worauf ich hinaus will? Ein Name stand damals hinter fast jedem Hit: Ralf Hildenbeutel. Mit einem derartigen Ruf im Gepäck folgten erfolgreiche Jahre der Auftragsarbeiten aus dem Popumfeld und der Filmbranche, und jetzt erscheint, wo auch diese Zeiten zumindest vorübergehend vorbei sind, mit Lucy’s Dream ein Soloalbum, das Hildenbeutels frühen Werken kaum stärker entgegenstehen könnte. Die Euphorie ist der Melancholie gewichen und die Tanzmusik der Neoklassik. Die Klavierimprovisationen und live eingespielten Streicherarrangements wirken dabei zugänglich und überschaubar, man könnte fast sagen: schwarz-weiß. Sie klingen vielleicht aber auch gerade deswegen umso monumentaler und machen Lucy’s Dream zu einem sehr ruhigen, erhabenen Album, das nicht wenig an Max Richter erinnert.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Felix Leibelt über Mark Spoon: „Das war kein gewöhnlicher Typ”

Wir wollten wissen, wie sich der Autor des Podcasts dem Mensch nähert, der wie kein anderer für die Ekstase und Exzesse Neunziger steht.

Zehn Jahre Institut fuer Zukunft: „Wir hatten keinen Bock drauf, dass uns alte Leute sagen, wie wir Spaß haben sollen”

Groove+ Zum zehnten Geburtstag zeichnet das Team des IfZ ein ambivalentes Bild des Clubs – und blickt der Zukunft trotzdem optimistisch entgegen.

Der Club Macadam in Nantes: „DJs sollen bei uns am Können gemessen werden”

Groove+ Der französische Club zeigt, dass man für anständiges Feiern am Sonntag keineswegs zwingend nach Berlin fahren muss. Was ihn sonst ausmacht, lest ihr im Porträt.