Nein, mit nordischer Kühle hat der Erstwurf des gerade 21-jährigen Göteborgers Christoffer „Hird“ Berg nichts zu tun. Die „Dealer nordischen Sounds“ schicken hier ein Pferd mit guten Aussichten auf den großen Herbstpreis ins Rennen. Der Albumtrack „Keep You Kimi“ fand schon vor zwei Jahren unzählige Freunde von Gilles Peterson bis zu Rainer Trüby und Deep-House-Fans der musikalischen Couleur. Eine selige Hymne, die auf „Moving On“ acht weitere Mitstreiter erhält. Der geschmackvolle Angriff auf romantische Rezeptoren befleißigt sich bei Hird einer wohlig warmen Mischung jazziger content:encodeduren, herzschlagweicher Deep-House- und Fusion-Beats sowie Vocal-Beiträgen, die einen fast zum erlösten Weinen bringen. Musik, die nichts von dir will, da sie so viel zu geben hat. Das Album in sich ein Song. Die Botschaft in „Getting Closer“: „You gotta dance closer to the ones that you love!”. Und auch wenn dieser Track nach clubkompatiblem Remix schreit, das hier ist eine 1a Platte für’s Homelistening.