Dieser Mann hat mit seinen Produktionen eine ziemliche Marke in die Landschaft gesetzt. Seine Definition von deeper Housemusik umfasst neben Jazz, Soul und Techno auch zahlreiche Percussions und ist daher markant und unverwechselbar. Schwarz nutzt die Tatsache, dass das Ritual des Tanzes ungefähr so alt ist wie die Menschheit. Aus dieser Tradition schöpft dieses perkussive Element seine Kraft und Dynamik. Die Symbiose aus Natur und Technik – wenn man es etwas überspitzt formulieren möchte. Dieser Live-Mix ist die logische Folge der Entwicklung der ihm eigenen Philosophie „schwarzer“ Musik. Hier bekommt man in einem Guss endlich das volle Spektrum seiner Produktionsweise, ob nun als Remix oder „Klassiker“ seines 12-Inch- Katalogs. Es beginnt – nicht von ungefähr – mit Sun Ra und steigert sich von Highlight (der Remix zu Mari Boines „Vuoi Vuoi“) zu Highlight (zum Beispiel Dark Globes „Atom“ im Henrik-Schwarz-Remix). Im Mittelteil beschränkt er sich komplett auf Beats, es wird technopop. An den Rändern werden immer wieder Breaks und Tempiwechsel gesetzt, manchmal wird der Beat auch komplett rausgenommen. Das verstärkt die Einmaligkeit dieses Live-Erlebnisses zu einem Trip, in dem die freie Prägung des Jazz die teils strenge Formatierung des House-Beats aufbricht. Sollte man live genossen haben – oder halt auf dieser Platte.