Seit den frühen Neunzigern ist André Lodemann als DJ unterwegs. Vor etwas mehr als zehn Jahren nahm er auch eine Produzenten-Karriere in Angriff. Inzwischen ist ein praller Katalog an Veröffentlichungen entstanden: hier eine Single bei Room With A View, dort eine Veröffentlichung auf Freerange. Seit 2009 erscheint seine Musik vor allem auf dem eigenen Label Best Works Records. Aus diesem Release-Potpourri hat Lodemann nun die wichtigsten Titel ausgewählt, um sie im Albumformat sauber defragmentiert zu einem logischen Ganzen zusammenzuführen. Das heißt, eigentlich sind es zwei logische Ganze: Auf der ersten CD von Fragments finden sich neben bereits veröffentlichten Titeln auch die beiden neuen Stücke „Unknown Desire“, sowie „Going To The Core“ mit Gesang von Nathalie Claude. Die zweite CD umfasst eine Reihe von Remixen, die Lodemann unter anderem für Prommer & Barck, Vakula und Omar produziert hat. Nun, das Resultat ist sicherlich keine Wundertüte – nichts gänzlich überraschendes, sondern ganz im Gegenteil: Lodemann in Reinkultur! Ein wunderbarer Sommer-Spaziergang im Deep-House-Hain. Wärmstens wird man im Eröffnungsstück von der Kickdrum empfangen, die den Hörer im Verlauf des Albums treu begleiten wird. Am Wegesrand tänzeln melodiös die Piano-Keys, die mal subtiler, mal kräftiger zwischen organischen Synthesizern und feinen Basslines in Erscheinung treten und auf Funk- und Soul-Pfade locken wollen. Die Fragments-Remixe tollen sich hingegen lieber auf der Tech-House-Wiese unweit der Vocal-Weide. Ein gelungenes Album, das die Balance zwischen Emotionalität und Club-Kompatibilität findet.
Stream: André Lodemann – Going To The Core (feat. Nathalie Claude)