Der title dieser CD lässt eine dieser Stilübungen in Filmmusik ohne Film vermuten und damit liegt man noch nicht mal zwingend falsch. Zumindest wenn man Alben wie „A Collection Of Short Stories“ von Reload zu diesem Subgenre zählt. Intelligente Electronica, die durchaus auch mal beat-mäßig zupackt, in erster Linie aber an sehr dichten Atmosphären arbeitet. Trotz teilweise trippiger Rhthymen und tranciger Flächen ist dies kein Easy-Listening-Downbeat. Das hervorstechendste Sample – zu finden auf dem Stück „Nomad“ – zeigt plastisch, welche Intensitätsgrade hier angesteuert werden. Es ist der Song, den das kleine Mädchen in der psychedelischsten Szene in Charles Laughton verstörendem, expressionistischem Meisterwerk „Night Of The Hunter“ singt, nachdem sie und ihr Bruder gerade dem serienmordenden Wanderprediger entkommen sind. In seiner Mischung aus kindlicher Unschuld und dunkler Bedrohung deutet dieses dunkel-impressionistische Schlaflied das Wechselbad an, das Reynold auf seinem wundervollen Album schafft.