Das Werk Wien (Foto: Facebook)
Die Corona-Pandemie hat die schwierige Lage vieler DJs zwischen Selbstständigkeit, kompliziertem Arbeitsumfeld und unregelmäßigen Gagen offengelegt – so auch in Österreich. Der Wiener Steve Hope tat sich deshalb mit Gleichgesinnten wie Gerald VDH oder Electric Indigo zusammen und wandte sich an den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Der leitende Sekretär der Sektion Musik in der Younion, einer Organisation des ÖGB, Thomas Dürrer, zeigte Verständnis: „In Wahrheit ist das ein nicht anerkanntes Berufsbild ohne bindende Normen, die eine anständige Bezahlung oder Arbeitszeit garantieren. DJs hängen völlig in der Luft.”
Dafür soll die Fachgruppe namens Deck die zentrale Informations- und Anlaufstelle für österreichische DJs werden. Potenzielle Mitglieder können sich schon jetzt registrieren: Für zwölf Euro pro Monat, 14-mal jährlich, bietet Deck unter anderem einen Rechtsschutz. Erste Ideen sind zum Beispiel ein Gewerkschaftssiegel, das Spielstätten als Trusted Partner ausweist, sodass DJs davon ausgehen können, dort fair behandelt zu werden. Eintreten kann jeder, egal ob hauptberuflich oder Hobby-DJ.
Am Ende würde Deck das Discjockeytum auch gern zum Gewerbe geadelt sehen. „Das wäre die gesellschaftliche Anerkennung dafür, dass wir keine Knopferldrückerinnen oder Hampelmänner sind”, sagt Hope.