Missing Link veröffentlicht gleich zwei Maxis auf Wagon Repair, die sechs Tracks auf „Philler Pt 1 & 2“ funktionieren beinahe als ein Album und geben dem Sound des Labels eine drastische Wendung: Der offene, improvisatorische Approach, der sich durch fast alle Wagon-Repair-Releases zieht, bleibt zwar erhalten und die allgemeine Düsterkeit der Tracks knüpft an die Platten von Konrad Black an – es gibt aber eine neue, überraschende Aggressivität in diesen Stücken: Die Kickdrums sind brachial verzerrt, 303s erscheinen in ihren extremsten Momenten und alle möglichen Geräusche drängen an die Oberfläche dieser Musik. Mit der Kombination der nach wie vor lässigen Grooves mit den extremen Sounds erfindet Missing Link so etwas wie Industrial Disco. In den langen Improvisationen erinnern die Tracks an Musik von Troy Pierce oder Ricardo Villalobos – der Unterschied bleibt, dass die groovende Basis niemals zur Verfügungsmasse wird. Irgendwie sind da auch DFA nicht mehr ganz so weit entfernt.