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Blaues Rauschen Festival: Ruhrgebiet wird zum Labor für Soundexperimente

Zwischen 6. und 23. Juni findet die fünfte Ausgabe des Festivals Blaues Rauschen statt.  45 internationale Künstler:innen lassen die Grenzen zwischen digital und analog verschwimmen – in ausgewählten Locations in Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum und Dortmund.

Blaues Rauschen macht es sich seit 2017 zur Aufgabe, die treibenden Kräfte des digitalen Wandels künstlerisch zu erfassen. Von Interesse ist insbesondere das Zusammenspiel von digitalen Möglichkeiten und handgemachter Kunst. Vor diesem Hintergrund präsentiert das Festival auch in diesem Jahr digitale Soundexperimente, Videokunst, Fotografie und audiovisuelle Live-Performances. Von großen Namen bis hin zu unentdeckten Talenten: Vorgestellt werden sowohl regionale als auch internationale Künstler:innen mit aktuellen Werken, die sich irgendwo zwischen Electronica, Klangkunst, Postdigitalia, Field Recordings, Performance und Maschinen-Folk bewegen. Alle Künstler:innen treten in 25-minütigen Slots und nahezu ohne Pause hintereinander auf.

Zum Auftakt des Festivals am 6. Juni in Essen stellt der belgische Fotograf Paul Bulteel seine Fotoreihe „cycle and recycle” zum Thema Recycling aus. Begleitet werden die Fotografien außerdem von zehn Klangkunstproduktionen, die in Kollaboration mit diversen internationalen Komponist:innen entstanden.

Weiter geht es am 10. Juni. im Tresor.West in Dortmund. In „Logic Paralyzes the Heart” der amerikanischen Künstlerin Lynn Hershman Leeson wandeln Cyborgs auf der Bühne und im begleitenden Video.

Akademisch wird es am 14. Juni mit einem Lecture-Talk der Ruhr-Universität im Atelier Automatique in Bochum. Im Vortrag „Situated Sound-Knowledge” gehen Interessierte der Frage nach, wie Sound auf unterschiedliche Körper wirkt und dort erfahren wird.

Das Blaue Rauschen schließt am 23. Juni mit der Finissage von „cycle and recycle” im Essener Forum Kunst und Architektur. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sprechen Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen über Aspekte des Recyclings.

„Blaues Rauschen sucht mit dem Festival erneut nach Sound und Ästhetik im Dazwischen”, sagt der künstlerische Leiter des Festivals, Karl-Heinz Blomann. „Das Programm zeigt den unterschiedlichen performativen Umgang mit Verschmelzungen und Friktionen zwischen Analog und Digital. Ohne materiale Vermischungen, soziale und technische Kollaborationen und kreativen Umgang mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gibt es keine Innovation.”

Die Beiträge des Festivals werden vom Radio WDR 3 mitgeschnitten und in der Sendung „Studio Akustische Kunst” gesendet.

GROOVE präsentiert: Blaues Rauschen
6. bis 23. Juni 2023

Tickets: ab 8 Euro

Essen, Gelsenkirchen, Herne, Bochum und Dortmund

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