Guido Möbius (Foto: Manuel Miethe)
Eine westdeutsche Kleinstadt in den Neunzigern: Passanten greifen zu Gitarren und zerdeppern sie zu Kleinholz. Immer und immer wieder – während sie in ihrem eigenen Loop gefangen sind.
Die Rock’n’Roll-Kraftpose verliert dabei ihre zerstörerische Wirkung, mit der Macho-Gitarreros wie Jimi Hendrix oder Slash seit jeher ihre Maskulinität zelebrierten. Guido Möbius’ Video zum Track „How To Never Make Up” zerstört diese Pose gänzlich.
Musikalisch arbeitete Möbius für das Stück „How To Never Make Up”, wie auf dem ganzen Album a million magnets, mit wiederentdeckten Aufnahmeschnipseln aus 2015. Damals hatte Möbius Percussions und Drums für ein anderes Projekt einspielen lassen. Nicht verwendete Aufnahmen verstaubten in der hinteren Ecken seiner Computerfestplatte. Für das neue Album kramt er sie für neue Ergebnisse zusammen.
Video und Musik sind darauf in einer Spannung erzeugenden Symbiose bestens abgestimmt. Das von Möbius verwendete Schlagwerk wird durch die Mikro-Loops gespiegelt und passend visualisiert.
Guido Möbius betreibt den Musikverlag und die PR-Agentur Autopilot. Auf seinem Imprint emphase records veröffentlicht er in unregelmäßigen Abständen Ein-Instrument-Singles. Außerdem ist er Teil des Trios GORDAN. Möbius lebt in Berlin. a million magnets ist sein sechstes Soloalbum.
a million magnets
1. Abayanga (Möbius / Belfi) 06:33
2. Schlucht (Möbius / Belfi / Matsuyama) 04:30
3. How To Never Make Up (Möbius / Belfi) 05:51
4. Windjammer (Möbius / Belfi) 04:59
5. Discrete Wiring (Möbius / Belfi / Matsuyama) 06:44
6. Feed Me Fog (Möbius / Belfi) 04:36
7. Chayyam (Möbius / Belfi) 06:29
VÖ (Album): 13.05.2022