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Pop-Kultur Festival: Sieben Fragen an Jessy Lanza

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Jessy Lanza (Foto: Jenia Filatova)

Jessy Lanza hat mit Jeremy Greenspan von Junior Boys in ihrer kanadischen Heimatstadt Hamilton bisher zwei erfolgreiche Alben aufgenommen, die beide eine Fusion aus R&B, Soul und futuristischer Elektronik waren. Ihr Umzug nach Kalifornien hätte deswegen das Ende ihrer kreativen Beziehung sein können. Die virtuelle Zusammenarbeit erwies sich jedoch als fruchtbarer, als erwartet und schon bald produzierten sie Lanzas neue Platte, All The Time.

All The Time ist Ende Juli erschienen und eine Sammlung von Lanzas poppigstem Material. Da wegen des Coronavirus die Tour ausgefallen ist, spielt sie jetzt diverse virtuelle Konzerte. Auch bei der diesjährigen Edition des Pop-Kultur Festivals (26. bis 28. August) wird Lanza auftreten. Wir haben mit ihr telefoniert und ihr ein paar Fragen zu ihrem neuen Album, dem Pop-Kultur Festival und Corona gestellt.


Du wirst beim Pop-Kultur Festival virtuell auftreten. Was ist die größte Herausforderung bei einer solchen Performance und wie bereitest du dich darauf vor?

Es wurde vorher aufgezeichnet, das macht es ein wenig einfacher und man hat nicht diesen Druck eines Live-Konzerts. Es ist aber trotzdem eine seltsame Erfahrung. Man fühlt sich total entfernt, aber virtuelle Events sind so ziemlich alles, was es gerade gibt. Ich freue mich aber trotzdem, dass die Leute meine Performance sehen können.

Wo wir schon auf die jetzige Situation zu sprechen kommen: Wie gehst du denn generell mit der Pandemie um? Hat sie deine Kreativität beeinflusst?

Ja. Obwohl ich nicht auf Tour sein kann, fühle mich trotzdem sehr inspiriert. Ich denke, ich werde in der Zeit wahrscheinlich ein weiteres Album schreiben, nur weil ich die Zeit dazu habe. Es ist trotzdem alles sehr seltsam.

Du hast gerade schon über das Touren gesprochen. Denkst du, dass Touring jemals wieder dasselbe wird?

Naja, das ist schwer zu beantworten. Ich denke, es wird irgendwann wieder normal werden, aber das wird wahrscheinlich noch ewig dauern. Es hängt wirklich alles vom Impfstoff ab und ob dieser wirklich wirken wird oder nicht.

Hat sich denn über die letzten Monate deine Sichtweise auf Musik, zum Beispiel bezogen aufs Songwriting und den ganzen Produktionsprozess, verändert?

Nein, ich glaube nicht, aber ich habe auch die ganze Situation noch nicht so ganz realisiert. Es war großartig, das neue Album zu teilen und das Feedback der Leute war wirklich wunderbar. Dass Leute irgendwo auf der Welt mein Album genießen hat mich wirklich durchgehend inspiriert. Ich fühle mich noch genauso wie vorher. Dazu hab ich noch einen wirklich schönen Arbeitsplatz, was mir wirklich sehr wichtig ist.

Wo befindest du dich denn im Moment?

Ich bin im Moment in Silicon Valley bei San Francisco, also wirklich sehr vorstädtisch. Es ist so schön, wir leben hier wie in einer kleinen Blase.

Für dein letztes Album, All The Time, hast du immer wieder mit deinem langjährigen Freund Jeremy Greenspan zusammengearbeitet. Wie hat sich der Kollaborationsprozess geändert oder weiterentwickelt?

Wir haben an dem Album gearbeitet, als ich von Hamilton nach New York gezogen bin, deshalb haben wir uns dauernd Sachen hin- und hergeschickt. Später fuhr ich ziemlich oft von New York nach Hamilton zurück, um mit ihm zu arbeiten und meine Familie zu sehen. Also, ja, es war so ziemlich genau so wie immer. Es hat nur viel länger gedauert, weil wir hin- und herfahren mussten.

Wie fühlt es sich an, ein Album während einer Pandemie zu veröffentlichen? 

Es ist sehr seltsam. Man kriegt nicht diese unmittelbare Reaktion, die man bei einem Konzert bekommt. Reaktionen kommen natürlich über Social Media, ich fühle mich dort aber nicht so sonderlich wohl. Es fühlt sich nicht so natürlich an, wie mit Menschen in Kontakt zu sein. Es ist definitiv bizarr.

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