Skilled Mechanics ist kein Albumtitel, sondern ein neues Projekt von Tricky, das „ihm erlaubt, mit vielen verschiedenen Künstlern und Vocals zu arbeiten, während er gleichzeitig auch seinen eigenen, einzigartigen Gesang in den Vordergrund stellen kann.“ Hat er das nicht irgendwie schon immer genau so gemacht? Aber egal, ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Und es gibt ja auch tatsächlich kleine Unterschiede zu seinen zurückliegenden Werken. Vor allem geht das Album einen Schritt weiter in Sachen Reduktion der Songstrukturen, die oft wie Demo-Entwürfe wirken, oft unvermittelt mit dem letzten Wort der finalen Strophe aufhören, und auch, was den (erkennbaren, ableitbaren) Produktionsaufwand anbetrifft – alles klingt „klein“, nach Schlafzimmer-Produktion, nach Skizze. Das hinterlässt teilweise einen unbefriedigenden Eindruck, einigen Stücken würde ein Instrumentalteil oder eine Art Bridge gut tun, andererseits vermeidet Tricky so konsequent jede nervige Redundanz und Opulenz, was im Zweifelsfall die bessere Entscheidung ist. Und er dockt damit an den derzeitigen HipHop-Underground an, der sich mit ähnlichen Strategien vom überproduzierten Mainstream abzusetzen versucht.
Video: Tricky presents: Skilled Mechanics – Beijing To Berlin feat. Ivy