burger
burger
burger

POLE Wald (Pole)

- Advertisement -
- Advertisement -

Stefan Betke ist ein Meister des Balanceakts: Bereits seit den Neunzigern wandelt er auf dem schmalen Grat zwischen Popallüre und dem Drang nach Abstraktion. Seine ersten drei Alben fielen seinerzeit auf den fruchtbaren Boden, den vor allem theorieaffine Labels wie Mille Plateaux bereitet hatten. Deren Bestreben, zeitgenössische Denkströmungen der französischen Philosophie für jene neuartige, technoide Musik aufzubereiten, eröffnete Freiräume, um die im Innern der Technologie schlummernden Potentiale zu erkunden: Ovals Systemisch oder Microstorias Snd legten damals gänzlich unerforschte Klangwelten frei, die sich in den darauf folgenden Jahren zu eigenen Genres verdichteten: Glitch, Clicks & Cuts. Dieser sonderbaren Klangästhetik der Fehlfunktion blieb auch Betke mit seinem Pole-Alias verhaftet — sie äußert sich in seiner spezifischen Art, Rhythmen zu konstruieren, die eigentlich viel mehr einer akkurat arrangierten Anhäufung von Sounds ähneln. Gleichzeitig bewahrten ihm die Fundamente im Dub immer ein Mindestmaß an Zugänglichkeit. Wald bewegt sich nun zusehends in Richtung des Abstrakten und das steht ihm äußerst gut — die Reduktion schafft Fokus und erzeugt einen fast hypnotischen Sog, der die eigenwillige Faszination des entlegenen Orts im Sound rekonstruiert.

 


Stream: PoleMyzel (snippet)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Dangermami: Die klassische Rollenverteilung umdrehen

Unser Porträt zeigt, wie die Aktivitäten der Berliner Ausnahmefigur Dangermami – Booking, Aktivismus und Auflegen – ineinandergreifen.

Barker: „Ich mache mir meine Probleme selbst”

Wie macht man das Berghain oder die Packard Plant in Detroit hörbar? Das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem Barker-Interview.

DJ Koze: Den Verstand einwattieren

DJ Kozes neues Album heißt „Music Can Hear Us”. Wir haben ihn unter anderem dazu und zum Verhältnis von Kommerz und Underground interviewt.