Die Frage, die im Raum steht, ist: Für wen stellt DJ Supermarkt diese Compilations eigentlich zusammen? Wurde man in den sechziger Jahren geboren, dann gehörte die Musik, die hier Too Slow To Disco genannt wird, zur automatisch durchs Radio generierten musikalischen Sozialisation. Besonders GI-Radiosender wie AFN spielten den Sound rauf und runter, gemischt mit Black Music, und alles war auch irgendwie Pop, populäre Musik. Jüngere Hörer kommen sicherlich über neue Namen wie Silk Rhodes oder Mayer Hawthorne auf den Trichter. Und der nahezu auszeichnungswürdigen Promotion der Compilations. Die Idee, diesen „AOR“, also Erwachsenen-orientiert genannten Rock, in filigraner Sucharbeit zusammenzustellen, Parties zu organisieren, auf denen diese Musik läuft, all das verdient ebenfalls ein großes Lob. Die zweite Folge der Serie geht zum einen einige Level tiefer auf der Suche nach den wahren Perlen, und ja, die ersten Alben von Hall & Oates sind großartig, vermischen sich darauf doch Soul und Rock zum Blue Eyed Soul, gaben diesem gar die Definition. Auf der anderen Seite wird aber auch deutlich, dass vieles sehr ähnlich klingt. Und es erst die Mischung macht, in DJ-Sets, gemischt mit Black Music eben. Dann erst wird es richtig spannend im Supermarkt. Aber hey, das machen andere DJs ohnehin schon seit Jahren, still und leise. Danke also für das Ausgraben der vielen schönen Stücke aus einer Zeit, die so nicht wiederkommen wird, aber jetzt wird erstmal gemischt.
Stream: Diverse – Too Slow To Disco Volume 2 (Minimix)