Seine gesungenen Texte über Pfannkuchen, Ängste und Beziehungen begleitete Finian Greenall auf seinem Album Biscuits For Breakfast von 2006 mit minimalistischen Gitarrenriffs zwischen Blues und Folk. Damit setzte er einen Schnitt zu den TripHop-, Broken Beats- und Dub-Produktionen, für die er vorher bekannt wurde. Im vergangenen Jahr gossen Fink (inzwischen bestehend aus Greenall, Guy Whittaker und Tom Thornton) die Mischung aus Folk, Dub und Elektronik mit ihrem Album Hard Believer neu auf. Aus dem dabei aufgenommenen Material kreierten Fink für Horizontalism wieder Neues. Neben drei bisher komplett ungehörten Stücken („Fall Into The Light“, „A30 Breakdown“, „Suffering Is The Art Of Love“) wird bei den restlichen Tracks nur bei genauem Hinhören erkennbar, von welchen Songs sie Schwestern sind. Eine bekannte Piano-Melodie, Basslinie oder ein Gitarrenriff und damit eine Ahnung der Verwandten erscheint geisterhaft im Nebel der neuen Dub-Electronica-Arrangements. Die Stimme Greenalls ist größtenteils verschwunden, elektronische ersetzen akustische Instrumente. Das klingt oberflächlich wenig nach Fink von 2006 und 2014, trägt aber die gleiche kräftige Melancholie und auch eine Spur überhebliche Eigenständigkeit. Ob in minimalistisch pulsierenden Tracks, die zwischen Dub-Techno und Dancehall oszillieren, verrauschten Ambient-Fragmenten oder folkigen Blues-Songs, es klingt immer nach Fink – wenn man genau hinhört.
Video: Fink – Fall Into The Light