Es ist nicht allerbester journalistischer Stil und schon gar nicht einfallsreich, aus den Pressemitteilungen von Plattenfirmen zu zitieren, aber – noch ein Zitat (Luther!): „Hier steh’ ich, ich kann nicht anders“. Also: „Experimentelle Percussion-Strukturen“ und „eine musikalische Collage aus Cuts, die derzeit ihresgleichen suchen“ soll es auf For geben. Und der Künstler erlaube sich „diesmal mehr Ausflüge in tiefere und düsterere Sphären.“ Das kann bei bestem Willen und nach wirklich sorgfältiger, mehrfacher Spurensuche in allen Tracks, nicht bestätigt werden. Hingegen treffen die Aussagen über die vielfach verwendeten „träumerischen Melodien“ und den „organischen und leichten Sound“ Applescals zu. Eine fast schon überbordende Versöhnlichkeit und Milde bestimmt das Album, und man fragt sich, woher der in Amsterdam lebende Musiker diese Haltung nimmt. Und ich rede hier wahrlich nicht der Gegenposition das Wort, also, dass Musik heutzutage düster und depressiv zu sein habe (von wegen der Weltlage!). Keineswegs. Aber eine Welt aus Glöckchen, Engelsstimmen und narkotischen Flächen erschließt sich mir leider auch nicht.
Stream: Applescal – For