Madga hat den Minimal-Sound als DJ repräsentiert wie kaum eine andere Musikerin. Dabei ging es ihr immer schon um etwas völlig anderes, als das hypnotische, entkoppelte Versenken in einzelne Klänge, das man gemeinhin mit Minimal assoziiert. Sie spielt eine Platte selten länger als eineinhalb Minuten. Ihr durchaus extremer, manischer Drive entsteht durch die schnellen Snaredrums, die tonreichen Melodien in den Basslines und die zahllosen, abrupt eingestreuten Klangschnipsel. Ohne ihre Ästhetik aufzugeben, findet sie im zweiteiligen Balance-Mix so etwas wie Ruhe. So kann ihr Soundplanet besser mit anderer Musik kommunizieren. Dem gegenwärtigen, technoästhetischen Dauerbrenner düster / sphärisch / treibend setzt sie düster / funky / eruptiv entgegen. Völlig überraschend und stark ist der „Weird Mix“, der Dinos Chapman, Farben, das Gregory Fleckner Quintet, Errorsmith und Shackleton zusammen bringt. Das überraschend große Spektrum reicht dabei von David-Lynch-artigem Jazz zum herunter gestrippten 80er Pop, der schon auf Releases auf ihrem Labels Items & Things anklang. Dabei wendet sie ihre Methode der Dynamisierung nicht weniger rigoros an, sie spannt nur größere Bögen. So haucht sie düsteren Soundscapes eine unwahrscheinliche Körperlichkeit und Lebendigkeit ein. Nicht so überraschend aber nicht weniger gut ist der Clubmix der zweiten CD, bei dem sie ihren in die breite gehenden, digitalen Sound verdichtet und mit einer reduzierteren Zahl von Elementen eine energiegeladene, düstere Stimmung erzeugt, die an Luke Slater und Donato Dozzy erinnert.
Stream: Magda – Balance 027 CD1 (Preview Edit)