Alter: 30
Homebase: Berlin
Erste gekaufte Platte: Irgendwas von Toktok.
Zuletzt gekaufte Platte: Hardfloor – Swag My Glitch Up Remixes
Was mich zum DJ gemacht hat: Mein Bruder war DJ und ich habe mir oft seine Mixtapes angehört. Zu meinem 18. Geburtstag hat er mir das Album Hawaii Blue von Christian Morgenstern geschenkt. Ab da gab es kein Zurück.
Meine Vorbilder: Jeder, der es schafft relevant zu bleiben, ohne bei dem großen Ausverkauf mitzumachen. Donato Dozzy, DVS1 und Levon Vincent zum Beispiel.
Ich lege auf mit: Vinyl, CDs, USBs. Je nachdem wie weit ich reise. In Berlin fast ausschließlich Vinyl.
An Berlin mag ich: das Gefühl endlich irgendwo angekommen zu sein. Besonders die letzten drei Jahre mit Dr. Rubinstein und den Jungs von I/Y haben mir gezeigt, dass man hier immer Menschen findet, die ähnlich denken und dieselbe Idee oder Vision teilen, auch wenn sie noch so schräg oder abgefahren ist. Zu wachsen, ohne ständig irgendwo anzuecken; das habe ich vorher so noch nicht erlebt und das geht vielleicht auch nur in Berlin.
An Berlin nervt mich: Man kann sich hier leider viel zu leicht in seiner eigenen Blase verlieren und vergisst dabei mal ab und zu aus seinem eigenen geistigen Kiez auszubrechen.
Das beste Erlebnis beim Auflegen: Wenn es mich in den Flow zieht, der Funke auf die Tanzfläche überspringt, dabei nur noch dieser Raum existiert und der Rest der Welt für ein paar Stunden ganz weit weg ist. Wenn dann bei dieser einen Nummer noch das Dach wegfliegt, ohne dass man das vorher erwartet hat.
Das Nervigste beim Auflegen: nichts! Wenn ich auflege nervt mich ausnahmsweise mal rein gar nichts.
Lieblingsclub zum Auflegen: Berghain natürlich. Nach jedem Set dort fühle ich mich wie neu geboren. Und den Humboldthain Club in Berlin schätze ich sehr für seine Intimität.
Unterwegs immer im Gepäck: eine Banane und die aktuelle Groove.
Wenn ich nicht gerade hinter den Decks stehe, arbeite ich im Moment viel an neuem Material. Ich brauche extrem lange für einzelne Tracks und versuche mich in letzter Zeit mehr darauf zu konzentrieren. Ich denke ein eigenes Label wird die Konsequenz daraus sein.
Meine zwei Secret Weapons: Christian Morgenstern – Hawaii Blue, Donato Dozzy & Brando Lupi – Liquid
Download (MP3, 320 kBit/s, 56:31 Min., 130 MB)
01. Pete Namlook & Richie Hawtin – Silent Intelligence (Part VI)
02. The Persuader – Pressure Relief
03. Kangding Ray – La Belle (Edit)
04. The Noisemaker – Shuttle (Blind Observatory Remix)
05. Sigha – Politics Of Dying (James Ruskin Remix)
06. I/Y – Objection (Acronym Remix Part 2)
07. Markus Suckut – Abandoned
08. Lucy – Dub Man Walking
09. Głós – Cut Tongues
10. Philippe Cam – Karine
11. Marco Zenker – Shimmer
12. Dj Metatron – Sprial Worlds
Wie hast du die Stücke für den Mix ausgesucht? Gab es ein bestimmtes Konzept dafür?
Ich suche immer ziemlich lange und intensiv nach den passenden Tracks für so ein Set. Podcasts sind ja schon immer eine sehr spezielle Angelegenheit. Da nehme ich mir viel Zeit für. Weniger Tools, dafür mehr sphärische Sachen. Tracks, die man sonst eher nicht im Club spielt. Im besten Fall ist es dann am Ende mehr als das übliche „Point and Klick Adventure“ und man hört sich den Mix vielleicht in ein oder zwei Jahren noch mal in voller Länge an.
Wo und wie wurde der Mix aufgenommen?
Zu Hause. Mit dem Rechner und einem alten DJ Mixer.
Wo kann man dich demnächst an den Decks erleben?
Am Sonntag, den 22.03.2015, im Berghain.
In der Rubrik Am Deck stellen wir in jeder Groove-Ausgabe die wahren Heldinnen und Helden hinter den DJ-Pulten vor: Jene Residents, die außerhalb ihrer Stadt oder Region nur wenige kennen, die aber in ihrer Heimat unverzichtbare Grundlagenarbeit leisten. Jene vielversprechenden Nachwuchsstars, die noch kaum eigene Veröffentlichung vorweisen können, dafür aber mit qualitativ hochwertigen Sets beeindrucken. Und weil Musik mehr sagt als tausend Worte, darf jeder DJ, der mit einem Am Deck-Fragebogen im Heft vorgestellt wird, sich auch mit einem Mix auf groove.de präsentieren.