Wer tanzen will, soll EPs kaufen. So oder ähnlich könnte Joe Seaton alias Call Super an sein Debütalbum herangegangen sein. Denn von den immer knapp neben der Spur laufenden Beats seiner Maxis, die den Club in erster Linie als Forschungsauftrag verstehen, hat sich der Wahlberliner auf Suzi Ecto weitgehend verabschiedet. Von den Beats als unmittelbar bewegungsförderndem Parameter seiner Tracks zumindest. Genau genommen ist die Platte immer noch voll von Rhythmen, platzenden, flirrenden und anderweitig verfremdeten perkussiven Klängen, bloß dass sich der Körper von ihnen selten angesprochen fühlt. Überhaupt wirkt die Musik eigenartig distanziert, die Klänge selbst scheinen von Stück zu Stück mehr Abstand zueinander zu halten. Was sich irgendwann auch auf den Hörer zu übertragen droht. Mögen die ersten Nummern noch ein wenig an Downtempo denken lassen, zerfallen die Struktur im Verlauf der Platte zusehends, oft klingt die Musik nach liegen gelassenen Skizzen. „Acephale I“ schließlich nimmt die Sounds des vorab veröffentlichten „Acephale II“, vermatscht sie, um sie erst gegen Ende des Stücks als solche hörbar zu machen, bevor die Sache brutal abgewürgt wird. Von den Beats der Club-Version sind hier lediglich ein paar rauschende Reste übrig geblieben.
Video: Call Super – Sulu Sekou