Spürbar gereift wirkt der aus Italien stammende, in Berlin lebende Producer Massimiliano Pagliara auf seinem zweiten Album für Live At Robert Johnson. Obwohl der Sammler analoger Synthesizer auf seine charakteristischen, kurzatmigen Grooves keinesfalls verzichtet, erreichen die Tracks eine bislang ungekannte, zielgerichtete Stabilität – With One Another wirkt deutlich ausbalancierter als sein Vorgänger Focus For Infinity. Verschwunden ist die latent stolpernde, vornüberkippende Bewegung seiner Pattern, die immer noch aufgerauten Texturen seiner Beats finden nun ein rhythmisches Zentrum, das über dem vom Fundament der handwarmen Basslines aufgezogenen Standgebiet zu liegen kommt: passt, wackelt und hat Luft. Erneut erweisen sich die vielen Kollaborationen als fruchtbar: Telephones, nd_baumecker, Mavin, Lee Douglas, Credit 00, Benedikt Frey, Nadia D’Alò und Jules Etienne tragen dazu bei. Dennoch steht das ganz ohne Gastbeteiligung entstandene „Everything That Happens Is Supposed To Happen“ als Schlüsselstück im Mittelpunkt der Platte. Gleichzeitig ist das Album ein Statement der Clubkultur: Der Dancefloor bildet das Zentrum des Geschehens, weniges hier unterschreitet die Sechs-Minuten-Marke. Die Nische, die sich Pagliara zwischen Underground-Disco, Electro und New Wave auf der einen, Techno, Acid und Deephouse auf der anderen Seite ausgehöhlt hat, wird zur comfort zone. Grandios: „We Have Time“.
Stream: Massimiliano Pagliara – With One Another (Preview)