Als 2011 die erste EP von Answer Code Request auf dem gleichnamigen Label erschien, wurde über die Identität des dahinter stehenden Produzenten allerhand gemutmaßt. Zumindest die klangästhetische Nähe zum Hard Wax stand außer Frage. Spätestens als Answer Code Request Berghain-Resident wurde, war klar, dass es sich nicht um ein weiteres Alias eines bereits etablierten Künstlers handelte, sondern um Patrick Gräser, einen Produzenten, der im eigenen Kämmerlein lange an seinen schweren Hybriden aus Techno, Ambient, IDM und englischem Bass gefeilt hatte, bevor er damit an die Öffentlichkeit trat. Auf seinem Debütalbum Code zeigt sich Gräser nun vor allem als Autor, weniger als Lieferant für die Tanzfläche. Seine Stücke atmen die selbe Derbheit wie andere Produktionen aus der Ostgut Ton-Schmiede, nur bewegen sie sich rhythmisch in einem viel weiter gesteckten Rahmen. Breakbeats und Downbeats wirken hier, als hätte es die gradlinigen Nullerjahre nie gegeben. Auch das allgegenwärtige Diktat, Techno müsse finster sein, interessiert Answer Code Request nicht. Kaum ein Stück gibt es hier, bei dem sich nicht ein erlösender Synth durch die dreckig-dichten Grooves schabt und Code zu einer Platte für Feingeister und Heilsuchende macht.
Stream: Answer Code Request – Code (Snippets)