Oliver Koletzki ist ok, so die Auskunft seines neuen Albums. Auf die Musik von I Am OK trifft das jedoch nur sehr eingeschränkt zu. Der Groove-Newcomer des Jahres 2005 liefert aktuell mit schnöder Konsequenz ein Potpourri aus Bratz-Pop, Indie-Heulsusen-Pop, beherztem Daft Punk-Clone-Pop und anderen elektronisch gestützten Formelhaftigkeiten, die kaum ein Klischee ungenutzt lassen. Auch vor einem samtigen Flügelhorn-Solo schreckt er nicht zurück. Handwerklich ist das alles sauber gearbeitet, was im Grunde auch gar kein Problem ist, glatte Produktionen können durchaus großen Reiz haben. Doch warum schlägt sich das bei ihm in einer Musik nieder, die sich vor allem der formatradio- und großraumdiscofreundlichen Einfallslosigkeit verschrieben zu haben scheint? Oder ist das Album etwa als subversives Statement gemeint, das seine Zwangs-Gutgelauntheit in Gestalt von Prozac-Konformismus vorführt? Dann wäre die Geschichte zwar reichlich zynisch, aber immerhin mit einer Oberfläche versehen, die ihren eigenen Abgrund erzeugt. So bleibt am Ende bloß Langeweile.
Stream: Oliver Koletzki – I Am Ok (Album Listening)