Nach einer EP für Amanda Browns Label erscheint das Debütalbum des jungen Produzenten Nicholas Crozier Malkin, der auch Mitglied der LA Vampires ist, ebenfalls auf Not Not Fun. In seiner Sonntagmorgen-Radioshow auf dem Piratensender KCHUNG adressiert Malkin ein Publikum, für das die Nacht gerade ausklingt, mit einem Programm, das Balsam gegen Hangover und Tonikum für die Nachspielzeit zugleich ist. Womit auch der konzeptionelle Ansatz von Afterhours hinreichend beschrieben wäre: Die Unwirtlichkeit der Welt im Schlaf der Großstadt stellt den Kontext der sechs Tracks, die mit dunkler Palette auf nebligen Grund gesetzt sind. Dadurch kommt das stilistisch recht vielfältige Album, von Ambient über instrumentalen HipHop bis zu Deep- und Slow-House ist hier einiges geboten, erstaunlich homogen rüber. „Sixty-Forty“ erinnert daran, was Portishead aus Breakbeat gemacht haben, „Defragment #2“ könnte auch als unterkühltes International Feel- oder L.I.E.S.-Release durchgehen. Spektakulär dann das Centerpiece der Veröffentlichung: Hätte Marvin Gaye House gemacht, würde der „Inner City Blues“ wie „Lovesick“ klingen. Dass Lowlife mit 33 Minuten Spielzeit eigentlich ein Mini-Album ist, wirkt wie eine Ansage: Große Platte, mit noch größerem Understatement präsentiert.
Stream: Afterhours – Lovesick