Zeit wurde es wirklich – seit zehn Jahren ist Todd Terje nun eine feste Größe. Er trat zunächst als fleißiger Produzent von Re-Edits auf den Plan. Er war neben Prins Thomas und Lindstrøm der dritte im Bunde der norwegischen Cosmic-Disco-Invasion, die in den Nullerjahren einige Zeit lang für Furore sorgte. Ein Album hat der aus dem Dorf Mjøndalen stammende Terje Olsen in all den Jahren jedoch nicht aufgenommen. Doch nun ist It’s Album Time da. Der Norweger streift exotische Disco-Gefilde, soundtrackartige Musik und kosmisch-Jazziges. Natürlich fehlen auch die Todd Terje-Club-Banger „Inspector Norse“ und „Strandbar“ nicht mit ihrer überbordenden Lust an melodischen Exzessen und ihrem Hang zu extrem guter Laune. Doch zwischendrin strapaziert Todd Terje die Geduld immer wieder mit dudeligen Easy-Listening-Exkursionen. Wirklich schwer erträglich ist „Alfonso Muskedunder“. Und dann ist da noch eine Downtempo-Coverversion des Robert Palmer-Songs „Johnny and Mary“, den Gesangspart hat niemand geringeres als Bryan Ferry übernommen. Doch wüsste man nicht, dass er es ist, man würde ihn nicht wiedererkennen, denn stimmlich präsentiert sich die Roxy Music-Legende gänzlich indisponiert. Ansonsten stellt Todd Terje auf It’s Album Time immer wieder unter Beweis, dass sich Clubmusik und Humor nicht ausschließen – was zu erwarten war. Doch ein wirklich gutes Album ist sein Erstling nicht geworden.
Stream: Todd Terje – Delorean Dynamite