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LABELS Argot

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Erstmals erschienen in Groove 146 (Januar/Februar 2013)

Betreiber: Steve Mizek

Ort: Chicago

Stil: American Dance Music

Künstler: Amir Alexander, Pittsburgh Track Authority, Policy, The Black Madonna, Gunnar Haslam, Borai, Sabre u.a.

Größter Hit: The Black MadonnaA Jealous Heart Never Rests oder Amir AlexanderGutter Flex

In den sieben Jahren seines Bestehens wurde Little White Earbuds von einem Blog unter vielen zu einem der wenigen Online-Dancemagazine, deren Inhalt sich nicht auf die immer wiederkehrende Überschrift „Irgendwer bringt irgendwas heraus“ eindampfen lässt. Little White Earbuds steht für Enthusiasmus und kritische Berichterstattung. Der Mann, der die Fäden zieht, ist der gelernte Journalist Steve Mizek. Der heute 29-Jährige überwand mit Erfolg jenen „Boosterism“, der die Dancepresse in weiten Teilen beherrscht. In seiner Jugend spielte er in High-School-Coverbands, später war er Sänger einer Hardcore-Punk-Combo in seiner Heimatstadt Chicago. Trotzdem erkannte er früh, dass seine wahren Talente eben nicht im Musikmachen selbst zu finden sind. Vor etwa drei Jahren kam ihm schließlich sein Netzwerk von Kontakten zugute, das er über die Jahre mit Little White Earbuds geknüpft hat. Ein Chicagoer Vertrieb fragte Mizek, ob er denn nicht ein Label starten wollte. Natürlich wollte er. Daraus wurde das kurze Intermezzo Stolen Kisses. Mit Argot startete Mizek 2012 ein neues Label, dessen Name auf die Geheimsprache der Gauner des mittelalterlichen Frankreichs zurückgeht.

Die Bestimmung des Labels Argot ist klar umrissen: Es ist eine Plattform ausschließlich für amerikanische Produzenten. „Warum? Es scheint mir so, dass es meistens europäische Labels sind, welche die jeweils nächste Generation von US-Produzenten signen und dafür den Ruhm kassieren“, erklärt Mizek. „Das will ich ändern. Dabei hilft mir sicherlich, dass gerade auch Chicago eine Brutstätte der frischesten und kreativsten Talente in Sachen Clubmusik ist.“ Stilistisch will er sich nicht festlegen. Das Label operiert irgendwo zwischen House und Techno, zwischen Tradition und Moderne. Was seine Heimatstadt Chicago betrifft, will Mizek gerne den Schatten der großen House-Geschichte abschütteln. Die Altvorderen würden zwar noch immer respektiert, doch sie würden längst nicht mehr die Agenda setzen. Die Impulse kämen nun von anderen, Steve Tang, Hakim Murphy, Ike Release oder Chicago Skyway etwa. Mizek ist sich sicher: Chicago ist im Kommen. Vom Windy-City-Retro-Sound hält er indes nicht allzu viel: „Das ist doch das musikalische Äquivalent eines Retweets.“

Wer nun aber glaubt, dass Mizek die Vereinigten Staaten von Amerika reichen, hat sich getäuscht. Sein jüngstes Baby ist das Label Tasteful Nudes. Das ist für Musik aus aller Welt reserviert. „Die Tracks, die mir Borai oder Sabre geschickt haben, waren einfach zu gut, als dass ich sie anderen Labels überlassen konnte.“

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