Eine Ahnung, was Regis, DVS1 und Edit Select gemein haben? Alle drei haben sich 2012 am Clarke/Gore-Projekt VCMG und deren Song „Spock“ die Zähne ausgebissen. War ein skurriles Release, aber das nur am Rande. Denn viel wichtiger: Der Schotte Anthony Scott alias Edit Select führt die Tradition der grandiosen Prologue-Langspieler wunderbar fort. Nach dem Brocken von Echologist und den Polyrhythmen von Mike Parker ist Phlox beinahe die zugänglichste LP des Münchener Labels. Und im Vergleich zu anderen Probierern gelingt es Scott, die Reise über elf Tracks abwechslungsreich und spannend zu gestalten. Angefangen von pastoralen Ambient-Träumen („Blissfully Unaware“) über Minimal Nation-Fantasien („Downside“) bis hin zu zwei tollen Kollaborationen mit Dino Sabatini und Markus Suckut; selbst sein wohl größter Coup – das Hi-Hat-lose Schmollen „Brauer“ von Fakis Berghain-Mix (hier in der Reprise-Version) – fügt sich ins Gesamtkonzept. Auch seine straighten Nummern funktionieren wunderbar, weil sie nicht nur auf das hypnotische Moment setzen, sondern diese Sci-Fi-Spritze mitliefern, die es braucht, um von einem besseren Morgen zu träumen. Irgendwo, nur nicht hier.
Stream: EDIT SELECT – Phlox (Album Preview)