Körperliche Erfahrung ist essentiell für Tanzmusik. Auf verschiedene Arten untersuchen ProduzentInnen, wie Klänge erfahrbar gemacht werden, probieren DJs aus, wie Musik auf Menschen wirkt. Kevin McAuley alias Pangaea sucht in gleich drei Feldern nach der Triebkraft für physische und mentale Stimulation – als Labelteilhaber von Hessle Audio, als Produzent zuletzt mit einer Single auf seinem eigenen Label Hadal und jetzt in seinem Mix für Fabric als DJ. Geprägt von Dubstep und Techno liegt sein Fokus auf kraftvollen, rhythmisch vielseitigen Drums und düsterer Klanggestaltung. Hart wie Beton liegt der Mix als Ganzes vor einem, wird aber von den Beats in Schwingung gebracht und von warm aufflackernden Synths erhellt. Den Anfang macht mit „Recreational Slumming“ ein starker Track von Pangaea selbst, mit windigem Bass, 4/4-Kickdrum, steppender Snare und schlingerndem Synth, bevor die Abzweigung in Richtung fiesen, harsch rumpelnden Techno und House von Lee Gamble, Shifted oder Psyk genommen wird. Nach einem kurzen Intermezzo mit gebrochenen Beats von Mumdance & Mao, Pearson Sound und Adam Jay geht es konsequent und mit Nachdruck mit Speedy J, Truncate oder Drumcell im Pfirter-Remix geradeaus. Was McAuley hier zusammenbringt, entwickelt eine Körperlichkeit, die neben greifbarer Härte auch eine Spirale aus repetitiven Rhythmen erzeugt, die immer tiefer in eine mentale Versenkung führt.
Video: Pangaea – Fabriclive 73 Teaser