Auf Bella Union, dem Label des ehemaligen Cocteau Twins Simon Raymonde, gibt es ja häufiger interessante Neuentdeckungen, wie zum Beispiel das Stockholmer Duo I Break Horses, das dort mit Hearts vor drei Jahren debütierte und mit einer frischen Mischung aus Shoegaze und Synthie-Pop seine eigene Nische aufmachte. Auf dem Nachfolger Chiaroscuro stellen Fredrik Balck und Maria Lindén die Shoegaze-Soundwände ein stückweit in den Hintergrund und machen Raum für etwas direkteren, dunklen Synthie-Po(m)p, wie man ihn auch von Acts wie M83 oder Fever Ray kennt, der aber immer noch genügend Raum für Elegie und Drama lässt, sodass es nicht verwundert, dass sie auf der kommenden Tour unter anderem auch als Support für Sigur Rós auf der Bühne stehen. Der wirklich großartige Opener „You Burn“ könnte mit seinem perfekt vom Piano getragenen, etwas Ultravoxx-igen Wave-Barock kaum besser die Richtung für den Rest des Albums vorgeben, welches genauso famos von der tollen Electronica-Ballade „Heart To Know“ abgeschlossen wird. Dazwischen passiert natürlich einiges, zwischen Uptempo-Synthie-Pop und dunkler Wave-Electronica, wobei nicht alles immer die gleiche Größe erreicht, aber trotzdem Lust auf mehr und vor allem die entsprechende Live-Inszenierung macht. Wenn Letztere auch nur mit halb so großen Gesten aufwartet wie Chiaroscuro, wird das großes Kino.
Video: I Break Horses – Faith