Brendon Moeller ist eine Produktionsmaschine. Auf mehr als zwei Dutzend Labels veröffentlichte der gebürtige Südafrikaner bereits, der LP-Zähler zeigt stolz auf die neun und sowieso ist der Kerl eine halbe Instanz, wenn es um Post-Basic-Channel-Dub-Techno geht. Nach einer EP im Frühjahr erscheint Album Nummer zehn ebenfalls auf Prologue. Der fünfte Langspieler der Münchner und in der Riege von Voices From The Lake, Mike Parker und Cio D’or reiht sich Echologist wuchtig ein. Doch Storming Heaven ist ein heftiges Kaliber mit seinen anderthalb Stunden, in denen es fiept, blubbert, pocht und natürlich wie gewohnt hallt und wabert. Das Ganze klingt mitunter wie der Soundtrack aus einer fernen Welt, wie das Aufnahmeprotokoll vom Abhören eines fremden Planeten – extraterrestrisches Weltraumflimmern. Bei vierzehn Tracks packt Moeller auch alles zusammen: Puckernde Bleep-Miniaturen („Giulty Pleasures“), sensorisches Gezwitscher („Deep Fried“) ebenso wie semi-funkige Galaxie-Stomper („Stepping Out“). Echologist ist und bleibt ein Freund des desorientierten Mischmaschs, das trotz einiger mantra-ähnlichen Orgien und rudimentären Acid-Einsprengseln niemals beliebig wirkt. Es mag diesem Potpourri ein wenig der Faden, die übergeordnete Geschichte, vielleicht sogar die Stringenz fehlen. Trotzdem wird niemand – mit langen Atem sollte man jedoch schon ausgestattet sein – unbefriedigt zurückgelassen. Ein schwer verdaulicher, aber überzeugender Brocken.
Stream: Echologist – Storming Heaven (Album Preview)