Die Tapes-Reihe von !K7 ist eine Versuchsanordnung mit ideellem Ziel: das Mixtape als Vorläufer der DJ-Mixe. Nach Folgen von The Rapture, Foals und The Big Pink hat man nun den Bloc Party-Sänger Kele Okereke eingeladen, seinen Beitrag zu leisten. Angesichts der im Werk der britischen Alternative-Band angelegten Danceflooraffinität ist es wenig verwunderlich, dass Tanzbarkeit ein Schlüsselkriterium für die Stücke auf Bloc Party Tapes darstellt, abgesehen von einem Rahmen aus Post-Rock und Ambient. Erfrischend unverkrampft trifft Afro-Beat von Tony Allen oder Fela Kuti (Musik, der sich Kele lange Zeit verschlossen hat, „weil es die Musik meiner Eltern war“) auf UK Garage-Klassiker wie Wookies „Battle“ oder Double 99s „RIP Groove“. Einer der großen Housemomente unserer Zeit, Larry Heards „The Sun Can’t Compare“, bereitet den Boden für den Jamie Jones-Mix von Cajmeres „Percolator“ und die Junior Boys im Carl Craig-Mix als Höhepunkt des Sets. Mit dieser Auswahl äußerst populärer Tracks verzichtet Kele darauf, den coolen Auskenner zu markieren, nutzt aber die im Kassettenformat angelegte Dialektik zu einem klugen Arrangement: Sein Mix besteht zwar aus zwei Hälften (Garage vs. House), zerfällt jedoch nicht: Beide Teile adressieren den Körper der Tänzer, vergessen aber nicht, auch emotional zu berühren. Auf Bloc Party Tapes streicht Kele die metaphysischen Aspekte des Auflegens heraus: „Für mich geht es bei Tanzmusik um Transzendenz.“
Stream: Kele – Bloc Party Tapes (Preview)