Natürlich haftet dem Veteranen-Stempel immer ein wenig Staub und Gräulichkeit an. Aber was kann ich schon für Eure Assoziationen? Patrik Skoog jedenfalls ist alles andere als ein Tattergreis, eher hat er sich den Titel als Schwedens umtriebigster DJ und Produzent verdient. Discogs zählt bereits 49 EPs und Singles unter seinem Namen, und dabei sind seine Releases als Agaric noch nicht mal inbegriffen. In knapp zwanzig Jahren an die einhundert Vinyl unter die Menschen zu bringen und nebenbei sein Label We Are mit interessantem Output auszustatten, ringt uns mehr als nur Respekt ab. Mit Exit Earth verlässt Skoog seine früheren Experimente (Tribal, Tech House, Minimal) und schenkt Third Ear ein veritables Technoalbum. Obwohl das Planetensystem mit Jupiter, Saturn und die Weiten des Solarsystems den thematischen Rahmen darstellen, geben sich seine Tracks niemals retroesk oder üben sich gar in der Kunst des Recyclings. „Saturnian Acid“ trägt die Genre-Schlieren im Titel, das Highlight lässt zwar die 303 seine Pirouetten drehen, die 909 offbeatig dazwischen grätschen und auch die SciFi-Synthies wollen ausflippen – es ist aber die Zusammenführung dieser Oldschool-Zutaten, die dann doch wieder frisch wirkt. Strange, aber gut. Paranoia evozierende Flächen treffen bei Exit Earth auf ausgeklügelte Patterns, die nicht immer sofort greifbar sind, gerade wenn am Ende mit „Radio Emissions“ eine regelrechte Noise-Distortion wartet. Von wegen Spinnweben.
Stream: Patrik Skoog – Exit Earth (Album Preview)