Elektronische Musik als Band zu spielen und dabei Moderne Klassik und Jazz zu verarbeiten: Das versuchen To Rococo Rot, Kreidler oder Cobblestone Jazz. In den vergangenen Jahren sind in diesem Zusammenhang Brandt Brauer Frick aus Berlin schlagartig bekannt geworden. Am Anfang traten sie zu dritt mit elektronischen Instrumenten auf. Dann kamen Geige, Cello, Tuba, Posaune und Harfe dazu. Ihre Konzerte bei Glastonbury und Coachella machten sie 2011 schlagartig international bekannt. Auf ihren drei Alben entwickelten sie sich vom Abstrakten, Sequenziellen, Technoiden zum Stimmlastigen, Songorientierten. Auf ihrem Label The Gym Records featuren sie so unterschiedliche Künstler wie Nina Kraviz, Dollkraut oder Bernard Crochet. Auf der ersten Label-Compilation kommen Bodo Esel, Muff Deep oder Douglas Greed dazu. Der virtuose Jazzgesang von Josa Petit wird von einer wabernden Synthesizer Spur gebrochen. Dollkraut lässt Oldschool-House und Lounge Jazz ineinander fließen. Egal, ob es die ratternde 808 des Achtziger-Electro ist oder slicker Siebziger-Jahre-Jazz: Bei allen experimentellen Gesten und handwerklicher Verve werden hier die Retro-Codes allzu eindeutig bespielt.
Stream: Various – Muscle Tuff Compilation (Previews)