Als Teil des Industrial-, Ambient- und Noise-Trios P.Children wurde Mike Parker aus New York bereits in den späten achtziger Jahren aktenkundig. In den Neunzigern machte er sich von seinen Mitstreitern unabhängig und begann Techno zu produzieren. Lange erschienen seine Tracks hauptsächlich auf seinem eigenen Label Geophone. Mittlerweile ist er Teil der Deep-Techno-Szene und veröffentlicht auf Semantica, Prologue oder Dozzy Records. Parker entwickelt einen absolut eigenständigen Sound, dem man seine Vergangenheit in der experimentellen Musik anhört. Diese Musik will die Party, aber auch etwas ganz anderes. Parker entwirft den Groove immer auch als Soundscape. Der Club ist ein Ozean, in dem die einzelnen Klänge den Charakter unterschiedlicher Meeresströmungen und Wassertemperaturen haben. Beim Drumming und den Bässen läge Parker nichts ferner als sich auf ein überliefertes, erprobtes Preset zu verlassen. In einem heroischen Gestus werden die Konturen der Grooves aus formlosem Noise herausmodelliert. Lustrations positioniert sich zwischen Neunziger-Fundamentalismus und Bass-Moderne und knüpft nahtlos an Functions Incubation an.
Stream: Mike Parker – Lustrations