Diamonds And Boys war vor zwei Jahren eine meiner Top-Ten-LPs des Jahres. Extrem ansteckender, überschäumender Post-Punk-Disco-Pop, der wie eine zugängliche Kreuzung aus The Knife und Gang Gang Dance klang. Mit dem Nachfolger begibt sich das mittlerweile zum Trio gewachsene Projekt aus L.A. auf einen anderen Trip. Zunächst klingt FM Sushi, als hätte Jan Hammer (of Miami Vice-Fame) den Synthie-Pop erfunden, wobei die Synths so grell wie nur möglich sind und alle verfügbaren Soundeffekte rhythmisiert werden. Das kennt man so ähnlich natürlich bereits aus dem US-Underground, vor allem von Labels wie Not Not Fun, aber Rainbow Arabia servieren diesen Tongue-In-Cheek-Sound ohne den Lo-Fi-Nebel in dem er in jüngster Zeit immer verpackt kam. Das Songwriting und Tiffany Prestons Gesang erinnern einmal mehr an The Knife. Und wer weiß, vielleicht erfüllt Jan Hammers Post-Jazz-Rock-Achtziger-Karriere ja für Rainbow Arabia eine ähnliche Funktion wie Depeche Mode für The Knife. Fremdartige Sounds für sich fremd fühlende Menschen. Vielleicht saugt man in L.A. diese grelle Künstlichkeit aber auch mit der Muttermilch auf und muss sich früher oder später dazu verhalten. Dank guter Songs ist das in diesem Fall mehr als gelungen.
Stream: Rainbow Arabia – FM Sushi