In seinen Schuhen möchte man wahrlich nicht stecken. Der junge David August hat sich mit einer handvoll 12-Inches und der Konsens-Konfrontation „Moving Day“ selbst als Hitproduzent und Diynamic-Mozart empfohlen. Wie fertigt man da nur ein Debütalbum an, das nicht in der einen (zu viel zu wollen) oder in der anderen Sackgasse (zu langweilen) landet? Times umschifft dieses Problem größtenteils galant. „Help Me Trough“ heißt schon der erste Titel, „Anthem“ ist entgegen der Ankündigung alles andere als ein zweites „Moving Day“ und Stücke wie „I Don’t Care About Your Goal“ könnten bedeuten, dass ihm Erwartungshaltungen alles andere als gewichtig sind. So wenig August hier die Regeln und Formen von Clubs und Festivalwiesen beachtet, so sehr ist Times auch ein Produkt jener Elemente auf und aus diesen Plattformen, die sich für die Popsphäre anbieten. Im Durchschnitt auf viereinhalb Minuten begrenzt, sind es nicht die DJs, die hier die Adressaten sind. Times ist durch und durch Popmusik, dessen Schöpfer vollgestopft mit Instrumenten und Ideen eben auch schon mal auf einem Tanzboden stand, aber nicht sein Leben davon abhängig macht. Nicolas Jaar in Ethik und Soundästhetik nicht unähnlich, ist er damit ein Bruder im Geiste.
Video: David August – Times (Album Teaser Part III)