Musiker erzählen zu ihren Alben gerne, dass sie diese ohne Rücksicht auf den Dancefloor produziert und stattdessen endlich mal ganz sich selbst realisiert hätten. Komisch eigentlich – warum tun sie das sonst nicht? Und warum ist es immer noch so, dass Tanzmusik künstlerisch weniger zählt als Autoren-Electronica? Sei’s drum, all das spielt im Denken von Black Dog keinerlei Rolle, das Trio schert sich seit seiner Gründung 1989 wenig um Genregrenzen und fusioniert in bester britischer Manier Stile und Beats. Tranklements beginnt ambient, hangelt sich an langsamen Breakbeats in Richtung Groove und klingt auf den ersten vier Stücken eher nach Raster-Noton als nach Club oder Brit-IDM. Im fünften Stück wird dann erstmals die Four-to-the-floor-Kick von der Leine gelassen, was zu einer ziemlich veränderten Aussage führt, bei diesen klar cluborientierten Tracks könnte hier durchaus Underworld auf dem Cover stehen. Aber insgesamt werden nur drei Stücke von der durchgehenden Bassdrum bestimmt, alle anderen variieren Breakbeats aller Phasen der elektronischen Musik, und dennoch wird die berühmte „Geschichte“ erzählt, die Produzenten oft so am Herzen liegt, die aber aus kaum einem Album erklingt.
Stream: The Black Dog – Tranklements (Album Peview)