Flott mit Stolpersteinen, so klingt der dancey Pop des Duos Conquering Animal Sound aus Glasgow. Die meisten dieser Hänger sind einkalkuliert, bestehen doch die Tracks auf On Floating Bodies aus kleinst- und kleinteiligen Samples, Einspielern, hergestellten Klangteilen, weitmaschig gestrickt. Die Höhen zeigen Sinn für das Luftige, doch es bereitet keinerlei Probleme, sich angesichts der Beats ein für den Rave tolerantes Indie-Publikum beim Hin- und Herbewegen der Köpfe vorzustellen. Immer ein Lächeln dabei, so wie auch Anneke Kampmann singt: nachdenklich, das Tiefe suchend, sehr jugendlich also. Dabei bleibt ihr Partner James Scott in dem Sinne altmodisch, in dem das Spukhafte draußen blieben muss: Auch wenn die Besetzung Hipsterjunge/Hipstermädchen zurzeit prädestiniert ist für verwunschene Musik im Moment des Passierens von Track zu Song, Conquering Animal Sound nehmen auf ihrem zweiten Album eine andere Fluchtlinie. Hin zum Pop von The Do, mit der Musik von Madlib und Björk auf den Geräten, mit streitbaren Haltungen wie „St. Etienne brauchen das Mod-Ding nicht“ oder „Barbara Morgensterns Chorharmonien sind unsere Lebensmaximen“. Wenn Conquering Animal Sound jetzt noch ihre Köpfe ausschalten und ihre Bodies arbeiten lassen, dann kommt einmal etwas Großes von ihnen.
Stream: Conquering Animal Sound – The Future Does Not Require