Als 19- und 20-Jährige waren Calum Macleod and Liam Robertson 2011 die jüngsten Musiker, die je von Tigas Label Turbo gesignt wurden. Die Tracks der beiden Schotten gehen in die Richtung eines cleanen, industrialaffinnen Techno, der an Luke Slater oder Speedy J erinnert. Clouds fallen weniger durch einen besonders originellen Umgang mit dem Klangrepoertoire dieses Stils auf. Einzigartig macht sie, wie sie diesem Sound einen Hitmoment abverlangen. Bei „Consciousness“ oder „Numbers“ behandeln sie die abgedrehten, psychedelischen Hooklines mit der Emphase und Selbstverständlichkeit, die man normalerweise den Refrains charttauglicher Popsongs angedeihen lassen würde. So erinnern sie an die Rave-Hits der frühen Neunziger, an „Anasthasia“ von T99 oder „Dominator“ von Human Resource. Auf ihren Debütalbum orientieren sich Macleod und Robertson neu: Jetzt ist der Londoner Bass-Sound der vergangenen zwei Jahre Ausgangspunkt: polterndes Drumming, wobbelnde Basslines, fauchende Synthesizer. Alle Tracks sind rund und fett, ihnen fehlt es aber an Patina und an einer persönlichen Perspektive auf diesen Ansatz. Gerade in seiner handwerklichen Perfektheit wirkt Ghost Systems Rave so wie eine leere Demonstration handwerklichen Könnens.
CLOUDS Ghost Systems Rave (Turbo)
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen