Dean Blunt muss ein rude boy sein. Und irgendwann Anfang des letzten Jahres mal in einer Beziehungskrise gesteckt haben. Ungefähr dann hat er The Narcissist II produziert – zwei knapp 15-minütige Tracks hoher Samplekunst, in denen ganz viele hinreißende kleine Tracks stecken. Zusammengehalten werden sie von einer Art impulsivem Hörspiel, in dem ein emotional aufgerüttelter Ex seine Ex zur Rede stellen will. Ist es Blunt selbst? Möglich, aber konkrete Hinweise gibt es keine. Sicher ist: Zwischen ihren verbalen Streitigkeiten ist musikalisch total viel zu entdecken. Ambient, Drone, Folk, trippiger Downbeat. Dean rappt auch – aber erst zum Schluss und ganz schön cool. Sonst singt er – alleine oder mit seiner Komplizin Inga Copeland. Gemeinsam waren sie ja mal Hype Williams – und sind es immer noch. Denn The Narcicisst II ist zwar ein Soloalbum, aber eins das durchaus unter der Etikette Hype Williams erscheinen könnte. Die vielen kleinen Tracks, die hier in zwei Großen versteckt sind, funktionieren genauso wie die ungeschliffenen Skizzen des mysteriösen Duos: Sie sind magische kurze Driller-Killer, die einen immer tiefer reinziehen, je mehr Zeit man mit ihnen verbringt.
Download: Dean Blunt feat. Inga Copeland – The Narcissist