Lukid und Shed müssen Brüder im Geiste sein. Doch während der eine (Shed) die Welt aus seinem Kellerfenster betrachtet, sitzt der andere (Lukid) auf der sonnigen Spitze eines Leuchtturms. Luke Blair alias Lukid betrachtete fast 18 Monate lang alles aus dieser Vogelperspektive und formte als Ergebnis sein neues Album. Umfassender als alle anderen zuvor ist es geworden. Denn Tracks wie das namensgebende „Lonely At The Top“ oder „USSR“ enthalten viele Elemente des verschrobenen Pops, den er mit Simon Lord zusammen als Arclight produziert. Oder aber es erinnert bei Tracks wie „Riquelme“ oder „Manchester“ an die eher tanzflächenorientierten 12-Inch-Singles seines eigenen Labels Glum. Und irgendwie finden sich auch immer wieder Elemente seiner früheren Alben auf Werk Discs. Alles zusammen also nostalgische Schizophrenie oder einfach ein umfassender Blick zurück? Nein, es ist komplizierter. Lukid ist ebenso wie Shed immer progressiv. Denn während der eine (Shed) das Kellerfenster zum Lüften konstant offen lässt, hat der andere (Lukid) ein Sauerstoffgerät mit in die schwindelerregenden Höhen mitgenommen. Wieder ein sehr schönes Album.
Video: Lukid – USSR